Wildpferdemodell
Das Wildpferd dient uns als Vorbild
für die natürliche
Barhufpflege.
Das gilt insbesondere für die in den USA lebenden Herden, die
sich im Allgemeinen einer sehr guten Gesundheit erfreuen, was sich auch
in den Hufen wiederspiegelt.
Je besser es uns
gelingt, diese natürlichen Bedingungen zu
simulieren, umso gesünder werden unsere Pferde (und Hufe)
sein. Dass hier noch großes
Verbesserungspotential besteht
zeigt sich in der Vielzahl von Krankheiten
(Lahmheit, Hufkrankheiten, Ekzem, Husten, Cushing, ...), die
als Begleiterscheinungen in unserer heutigen Pferdehaltung
häufig auftreten,
bei den Wildpferden jedoch weitestgehend
unbekanntAnmerkung:
Wildpferde(über-)leben auch in Gebieten auf der Erde, in denen
die Bedingungen sehr hart sind (z.B. Wüste in Australien) oder
der Lebensraum anderweitig stark von dem abweicht,
wofür sie die Evolution geschaffen hat (z.B.
Feuchtgebiete mit reichhaltigem Futterangebot in Kaimanawa, Neuseeland).
Man hat bei diesen Pferden sehr wohl Krankheiten wie z.B. chronische
Hufrehe oder Verknöcherungen der Hufknorpel beobachtet.
Während es auch hier wichtig ist die Ursachen zu erforschen
und daraus zu lernen, können sie jedoch keine Vorbildfunktion
übernehmen.
sind.
Genetisch gesehen unterscheiden sich die Wildpferde nicht von ihren
domestizierten Artgenossen, sind sie doch ehemals domestizierte Pferde
die vor ca. 400 Jahren von spanischen Eroberern nach Amerika kamen und
ausgebüchst sind.
Hier einige Merkmale aus dem Leben eines Wildpferdes. Ich lade Dich
ein, diese den Gegebenheiten bei Deiner Art der Pferdehaltung
gegenüberzustellen und ihren Einfluss auf
das Wohlergehen Deines Pferdes zu prüfen:
- Nahrung
- reich an Strukturkohlehydraten (Zellulose)
- Vielzahl verschiedener Gräser
- Kräuter / Blätter /
Sträucher / Rinde bei Bedarf als "Nahrungsergänzung"
für Vitamine und Spurenelemente
- Mineralvorkommen werden bei Bedarf aufgesucht
- jahreszeitbedingt wechselndes Angebot
- Futteraufnahme in der Bewegung (engl. = browsen)
auf Bodenhöhe
- ständige Futterzufuhr (Versorgung des
Verdauungsapparats)
- Wasser auf Bodenhöhe, das Pferd steht beim
Trinken im Wasser
- Bewegung
- fast ständige Bewegung
- 10 bis 20km pro Tag
- Fohlen laufen am zweiten Tag mit der Herde mit
(legen diesselbe Entfernungen zurück!)
- Fortbewegung auf Pfaden, die an bestimmten
Resourcen vorbeiführen
- 95% "entspanntes" Verhalten (Fressen, Trinken,
Fortbewegen, Ruhen, Wälzen, Fellpflege, ...)
- 5% "angespanntes" Verhalten (Neugierde, Wachsamkeit,
Alarm, Flucht, Aggresion, Spiel, Kampf, Fortpflanzung, ...)
- Sozialverhalten
- Herdenorganisation in Familienverbänden
- Junggesellen-Gruppen
- Leit-Stute, Leit-Hengst
- Fohlen wachsen im Herdenverband auf
- Umgangsformen, Kommunikation
- keine von der Herde getrennten Individuen
- gegenseitige Fellpflege
- gemeinsames Dösen
- Spielen, Rivalitäten
- Umgebung
- raues, sparsam bewachsenes Gelände
- Schutz vor extremen Wetterbedingungen unter
Bäumen oder an bestimmten Geländeformationen
- körpereigenes "Klimasystem" zum Ausgleich
schwankender Bedingungen/Jahreszeiten
- Wälzen in Sand / Schlamm
- Ruhebereich auf offenem, übersichtlichem
Gelände
- Hufe
- kurz
- dicke Sohle, konkav
- Strahl trocken und "ledrig"
- Strahl und Ballen gehen ineinander über
- rundum dicke Hufwand, "Mustang Roll"
ringsum
- ermöglichen problemlose Fortbewegung auch
auf steinigem Untergrund
- nie zu lang, denn sie werden mit jedem Schritt
"getrimmt"
Hast Du jetzt eine Idee bekommen?
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